Wegwerfware
In Deutschland wurden bereits in 2017 rund 3,4 Milliarden Pakete verschickt. Rechnet man mit einer durchschnittlichen Höhe je Paket von 20 cm, so würden alle Pakete, übereinandergestapelt, bis zum Mond und fast bis zurück reichen. Pro Tag erreichen die Pakete eine Höhe, die zweieinhalb Mal so hoch ist wie der Mount Everest.
Große Versandhäuser gaben letztes Jahr bereits zu, dass rund die Hälfte aller Pakete wieder zurückkommen. Umfragen zu Folge ist 9 von 10 Shoppern gar nicht bewusst, dass die zurückgesendeten Waren auch vernichtet werden können. Selbst nachdem die Shopper aufgeklärt wurden, glaubten mehr als die Hälfte weiterhin nicht daran, dass die Möglichkeit besteht, dass Retouren vernichtet werden. Eine Minderheit denkt, die Retouren würden gespendet oder verschenkt.
Über die Retouren-Wegwerfware
Vor ziemlich genau einem Jahr äußerte sich Jochen Flasbarth, Staatssekretär im Bundesumweltministerium: „Das ist ein riesengroßer Skandal, denn wir verbrauchen auf diese Weise Ressourcen mit allen Problemen insgesamt auf der Welt. Ein solches Vorgehen passt einfach nicht in diese Zeit.“ Und weiter: „Ich bin überzeugt, dass viele Verbraucher von einem solchen Verhalten schockiert sind und es auch nicht akzeptieren werden“. Der ehemalige Umweltminister Klaus Töpfer nannte die Handhabe um Wegwerfware „unverantwortlich“. Damals deckte ein TV-Magazin auf, dass in Deutschland im großen Stile neuwertige Produkte vernichtet werden. Beim Online-Riesen wurden Zahlen beziffert von zerstörten Waren im Werte von 23.000€ pro Tag.
Eine aktuelle Studie zur Menge an Retouren, der Universität Bamberg, hat erschreckende Zahlen geliefert. 302 Versandhändler wurden unter anderem zur Retourenmenge und dem erzielten Umsatz befragt. Die Unternehmen bearbeiteten in der Summe 5.774.560 Rücksendungen und erwirtschafteten im gleichen Zeitraum einen Umsatz in Höhe von 793.808.397€. Das bedeutet, dass pro umgesetzten Euro mit 0,00727 Rücksendungen zu rechnen ist. Natürlich hinterlassen Retouren einen Fußabdruck. DHL gibt die durchschnittliche CO2-Emission pro Paket mit ca. 500 Gramm an. Daraus ergeben sich für den Transport der Rücksendungen CO2-Emissionen in Höhe von ca. 143.000 Tonnen.
Quelle zu den Hintergründen:
WuV
Retourenforschung
Greenpeace
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