Schöpferische Zerstörung
Kennen Sie Menschen, denen es augenscheinlich sehr gut geht und die dann mutwillig ihr Leben zerstören? Menschen, die in scheinbar funktionierenden Beziehungen leben und sich dann plötzlich trennen? Menschen, die sich nie über Ihren Beruf beklagten und dann plötzlich kündigen? Menschen, die aus heiterem Himmel heraus umziehen, vielleicht sogar in ein anderes Land? Menschen, die plötzlich den Freundeskreis verlassen? Bestimmt denken Sie: da gab es unterschwellig Konflikte die nie ausgesprochen wurden, das waren lange Prozesse die zu dem Entschluss geführt haben, die Entscheidung war bestimmt schwer oder hat derjenige etwas eine psychische Störung?
Die Antwort kann so einfach und doch, im ersten Moment, so abwegig sein: Schöpferische Zerstörung
Ich nutze den Begriff für das Phänomen, dass Menschen plötzlich ihr bisheriges Leben ganz oder teilweise zerstören um sich dann neu zu erfinden oder auch den vorherigen Status wieder herzustellen. Der Mensch braucht eine Aufgabe, eine Beschäftigung. Stillstand liegt nicht in der Natur des Menschen. Wir wollen entwickeln, erschaffen, erdenken und verbessern. Wenn es nichts mehr zu tun gibt, schaffen wir uns die Aufgaben selber. Wir legen uns selbst Steine in den Weg um diese dann wieder beiseite zu räumen. Zerstörung bietet Möglichkeiten Neues anzunehmen, frei zu sein von alten Lasten und über sich hinaus zu wachsen. Wenn dann die zerstörte Welt wieder erbaut wurde, kann man sie wieder zerstören, um sie dann wieder neu zu erschaffen.
Kennen Sie Arbeitskollegen die eine tolle Position hatten und auch zufrieden erschienen und plötzlich die Anstellung wechseln in eine niedrigere Position um sich neu hochzuarbeiten? Wir sprechen offen über dieses Phänomen und versuchen so dem Prozess entgegen zu wirken. Als Team sind wir stark und wir möchten stabil sein. Es ist besser offen darüber zu sprechen und gemeinsam nach einem anderen Weg zu suchen. Man muss nicht immer alle Brücken einreißen und Entscheidungen alleine treffen. Was denken Sie?