Homeoffice? Nein, danke!
Natürlich bringt die Arbeit im Homeoffice Vorteile mit sich. Für das Unternehmen sinken die Bürokosten und die Zahl der Krankentage. Für den Mitarbeiter steigert sich die Produktivität, wenn man der Typ ist, der am Liebsten in Ruhe alleine arbeitet. Braucht man eine gewisse Hektik und Hintergrundatmosphäre, ist die Arbeit im Homeoffice ungeeignet.
Eine gerade veröffentlichte Studie der Standford Universität zeigte, dass der Umgang mit dem Homeoffice wohl überlegt sein will. Man beobachtete 500 Angestellte. Die Hälfte blieb im Office die andere Hälfte schickte man ins Homeoffice. Die gängigen Vorurteile bestätigten sich alle nicht. Die Leute arbeiteten sogar konzentrierte und effizienter als im Büro. Sie erledigten nicht dies und das nebenbei. Sie saßen auch nicht im Schlafanzug und ungewaschen vorm Rechner. Statt dessen stellten sich Kommunikationsprobleme ein. Bei Problemen oder dringenden Anliegen wurde per Mail kommuniziert. Und das nicht zufrieden stellend. Die persönliche Wichtigkeit, die feinen Untertöne, die Mimik und Gestik wurde nicht per Mail übertragen. Das Konfliktpotenzial erhöhte sich enorm. Viele Remote-Worker fühlten sich einsam. Viele fühlten ihre Arbeit weniger wertgeschätzt und das, obwohl sie mehr leisteten, als im Office.
Nach neun Monaten zeigte die Studie, dass die Mitarbeiter um 13,5% effektiver im Homeoffice arbeiteten, sie weniger Pausen machten und dabei weniger krank waren. Außerdem sparte das Unternehmen Kosten ein. Dennoch wollten die Hälfte aller Remote-Worker zurück ins Office. Sie fühlten sich isoliert, nicht mehr als Teil des Teams und in ihrer Arbeit nicht wertgeschätzt. Fehlende Anerkennung führt zu Resignation. Und Resignation führt dazu, dass nur noch Dienst nach Vorschrift gemacht wird.
Durch die Homeoffice-Lösung wurde der Zusammenhalt des Teams empfindlich geschädigt. Die zwischenmenschliche Komponente ist so wichtig, dass die Effizienz, unserer Ansicht nach, darunter leiden darf. Mehr als ein Homeoffice-Tag pro Woche sollte aus diesem Grund nicht zum Standard werden.
Quelle zur Statistik:
t3n