Framing
Framing bedeutet übersetzte so viel wie etwas einrahmen. Es beschreibt den Prozess einer Einbettung von Ereignissen und Themen in Deutungsraster. Die alleinige Veränderung bei der Formulierung von Wörtern beeinflusst laut Framing deren Präferenzordnung. Dadurch wird den Menschen erleichtert komplexe Informationen zu selektierten und zu strukturieren. So wird eine bestimmte Problemdefinition, Ursachenzuschreibung, moralische Bewertung oder auch eine Handlungsempfehlung schneller herausgearbeitet.
Es gibt verschiedene Kategorien des Framings. Bei sogenannten Loss-Frames geht es darum sich an die Ängste des Adressaten zu richten, dass etwas verloren geht, wenn man etwas bestimmtes tut, zum Beispiel: „Wer raucht, stirbt früher“. Bei Gain-Frames geht es darum zu kommunizieren, dass etwas gewonnen werden kann, z.B. „Wer Sport macht, lebt länger.“ Und beim Emphasis-Framing werden bestimmte Eigenschaften einer Sache betont und andere werden weggelassen.
Bereits 1981 erschien dazu eine Studie im Science Magazin
Untersucht wurde die Risikofreudigkeit von Menschen, mit Hilfe des gezielten setzen von Frames.
Der ersten Versuchsgruppe wurde folgende Geschichte erzählt:
»Stellen Sie sich vor, die USA bereiten sich auf den Ausbruch einer […] Erkrankung vor, die unbehandelt 600 Menschen töten wird. Zwei alternative Programme zur Bekämpfung der Krankheit wurden vorgeschlagen. […] Durch Programm A würden 200 Personen gerettet. Bei Programm B gäbe es eine 1/3-Wahrscheinlichkeit, dass alle 600 Menschen gerettet werden, und eine 2/3-Wahrscheinlichkeit, dass niemand gerettet wird. Welches der beiden Programme würden Sie bevorzugen?«
Es entscheiden sich 72% für das erste Programm und 28% für das Zweite.
Der zweiten Versuchsgruppe wurden die Geschichte so erzählt:
»Durch Programm C würden 400 Menschen sterben. Bei Programm D gibt es eine 1/3- Wahrscheinlichkeit, dass niemand stirbt, und eine 2/3-Wahrscheinlichkeit, dass 600 Menschen sterben werden.«
Es entschieden sich 22% für das erste Programm und 78% für das Zweite.
Beide Textvarianten beschreiben exakt dieselben Konsequenzen, werden aber ganz unterschiedlich gewertet.
Der Ton macht die Musik
Sprache ist immer selektiv und je nachdem welche Wörter wir wählen und wie wir sie wählen vermitteln wir unsere Botschaft. Wir sollten sensibler mit Sprache umgehen, wenn wir auch die Botschaft vermitteln möchten, die wir uns vorstellen. 98% unseres Denkens passiert unbewusst. Es kann also durchaus sinnvoll sein, seinen Worten bewusst einen Rahmen zu geben!
Quelle zum psychologischen Hintergrund:
Spektrum