E-Government
Um herauszufinden, wie man E-Government attraktiver machen könnte, haben D21 und Neuro Flash eine Studie durchgeführt. Bereits 2017 haben Studien ergeben, dass zwar 80% der Online-Bevölkerung wissen, dass die Behörden Informationen auf den Internetseiten zur Verfügung stellen, aber nur 72% der Befragten wussten etwas von der elektronischen Steuererklärung und weniger als 35% wussten, dass man Führungszeugnisse oder auch Elterngeld- und Kindergeldanträge online abwickeln kann. Es konnte auch gezeigt werden, dass die digitalen Verwaltungsangebote grundsätzlich nicht weitgehend bekannt waren, sie als wenig benutzerfreundlich empfunden wurden und es Probleme bei der Durchgängigkeit der Abwicklung der Angebote gab.
Studie zum E-Government
Nun wurde erstmals eine Big-Data-Studie durchgeführt, bei der keine Personen befragt wurden, sondern mit Hilfe einer neuro-semantischen Textanalyse herausgefunden wurde, welche unterbewussten Assoziationen Nutzer zum Begriff E-Government haben. Dazu wurden Medieninhalte von mehreren Milliarden Nachrichtenseiten, Wikipedia-Beiträgen und auch sozialen Netzwerken ausgewertet. Durch Medieninhalte werden unbewusst Meinungen gebildet und User haben Assoziationen zu bestimmten Begriffen. Der Zusammenhang zwischen einzelnen Wörtern und deren Verwendung in verschiedenen Kontexten konnte so abgebildet werden. Es konnte gezeigt werden, dass klassische behördliche Begriffe nicht mit der digitalen Verwaltung in Zusammenhang gebracht wurden. Die Assoziationen bezogen sich ausschließlich auf Fachbegriffe, wie zum Beispiel Technologiepolitik und IT-Sicherheit. In den sozialen Medien sind die Assoziationen breiter gefächert als bei Artikel von Nachrichtenseiten.
Begriffe, wie Digitalisierung, Mobilität und Vernetzung werden sehr häufig verwendet
Dabei wurde der direkte Begriff „E-Government“ zu 96% in Nachrichtenartikeln erwähnt und nur zu 4% in sozialen Medien. Daraus lässt sich ableiten, das Diskussionen über E-Government ein Thema für Fachdiskussionen sind und noch keinen Zugang zu den direkten Usern dieser Dienste gefunden hat. Während Behörden als wenig modern und effektiv assoziiert werden, gilt E-Government als modern, aktuell, fortschrittlich und hilfreich. Die Begriffe werden also mit gegensätzlichen Attributen in Verbindung gebracht und dennoch wird E-Government bislang kaum genutzt. Durch Nutzungsbarrieren hat das Vertrauen in die Online-Dienste in den letzten Jahren konsequent abgenommen. Einerseits muss die Bekanntheit gesteigert werden und andererseits muss am barrierefreien reibungslosen Ablauf noch nachgebessert werden.
Quelle zur Studie:
D21