Arbeitswelt im Wandel
Generell arbeiten Menschen mit höherem Bildungsabschluss in Deutschland länger. Hochqualifizierte arbeiten jenseits des 60. Lebensjahres noch doppelt so häufig wie weniger qualifizierte Menschen. Das Bildungsniveau ist in den letzten Jahren angestiegen und auch wenn Frauen noch seltener im Alter erwerbstätig sind, steigt auch deren Anteil. Der Anteil der arbeitenden Älteren nimmt in Deutschland dabei so stark zu, wie in keinem anderen Land Europas. Und solch eine Steigerung gibt es auch sonst in keiner Altersgruppe. In den letzten 10 Jahren ist der Anteil der Erwerbstätigen um Alter von 60-64 Jahren in Deutschland um mehr als 25% gestiegen. Gründe hierfür sind einerseits der fehlende Nachwuchs, so dass Unternehmen ihre Mitarbeiter länger halten möchten, andererseits wurden auch die Möglichkeiten in Vorruhestand zu gehen eingeschränkt.
Arbeitswelt: Teilnahme am gesellschaftlichen Leben und Sicherung des Lebensunterhaltes
Seit 2012 wird auch das Renteneintrittsalter stufenweise auf 67 Jahre angehoben. EU-weit ist die Quote der älteren Erwerbstätigen von 29 auf 43% angestiegen. Circa 35% der Erwerbstätigen zwischen 65 und 69 Jahren sind selbstständig oder helfen im Unternehmen eines Familienangehörigen mit. Für sie gibt es keine bindende Regelaltersgrenze. EU-weit liegt Deutschland auf dem 10 Platz bei der Zahl der Erwerbstätigen der Altersgruppe 65-69. Platz 1 belegt Estland mit einer Quote von 33%.
In einigen Ländern ging die Quote aber zurück
In Portugal sank sie zum Beispiel um 8% und in Rumänien um 11%. Dies lässt sich mit der schwierigen Wirtschaftslage und dem Verschwinden der kleinteiligen Landwirtschaft erklären, in dem sonst Selbstständige weiterarbeiteten. Die Spitzenreiter der älteren Berufstätigen stammen generell aus den nördlichen Ländern. Platz 1 der Erwerbstätigen zwischen 60-64 Jahren belegt Schweden mit einer Quote von 68%, gefolgt von Deutschland auf Platz 2 mit 58%. In immerhin 10 Staaten der EU arbeiten weniger als ein Drittel der älteren Menschen, zum Beispiel sind es in Luxemburg nur 17%. In Deutschland stieg die Dauer des Erwerbslebens für Frauen um 3 Jahre, auf 36 Jahre, und für Männer um 1 Jahr, auf 40 Jahre, in den letzten 10 Jahren.
Quellen zu den Statistiken:
Eurostat
Statistisches Bundesamt