Sind wir alle Philosophen?
Was genau versteht man unter dem Begriff Philosoph eigentlich? Per Definition ist ein Philosoph (griechisch φιλόσοφος philósophos „Freund der Weisheit“) oder sinngemäß Denker ein Mensch, der danach strebt, Antworten auf grundlegende (Sinn-) Fragen über die Welt, über den Menschen und dessen Verhältnis zu seiner Umwelt zu finden. Ferner wird damit jemand mit praktischer Lebensklugheit bezeichnet, ebenso Vertreter der wissenschaftlichen (bzw. akademischen) Philosophie.
Sind dann alle Menschen die sich bewusst mit dem Leben befassen Philosophen?
Karl R. Popper (1902-1994) war einer der großen Gelehrten des zwanzigsten Jahrhunderts. Für ihn sind alle Menschen Philosophen, denn jeder denkt über die Grundfragen seines Daseins nach. Ausgangspunkte sind laut Popper die Ansichten über das Bewusstsein von Tier und Mensch und vor allem das dem Menschen eigene Selbstbewusstsein. Dabei sieht er die uns umgebende Welt als real existent an und alle Überlegungen dazu sind gebunden an Fakten.
Der Philosoph Popper stuft unser Wissen welches wir für das erreichen unserer Ziele haben als sehr gering ein. Bei ihm spiegelt sich das in Themen wie die Spontanität des Handelns, die geistige Kühnheit des Denkens und der menschliche Wille, neues zu schaffen. Er ist darin sehr nahe zum Ausspruch Sokrates: „Ich weiß, dass ich nichts weiß“. Trotz der Informationsflut der heutigen Zeit wissen wir immer noch sehr wenig über viele Bereiche.
Wir leben nach dem Muster: Versuch, Überprüfung, Fehlerelimination, Verbesserung und erneuter Versuch. So entwickeln wir uns weiter. Diese Einstellung ist ein Ergebnis mehrere Jahrhunderte andauernden Überlegungen und philosophischer Theorien. Die Freiheit seine Meinung zu äußern, seine Religion und vieles mehr frei zu wählen wirken sich natürlich unterstützend aus. Was für die heutige Generation normal erscheint sind Errungenschaften, Fundamente die gelegt werden mussten. Wir alle sind Philosophen!
Quelle zur Definition und zum Werk von Karl Popper:
Wikipedia